Rezepte

Wild auf Löwenzahn
Beitrag von Gabriele Leonie Bräutigam – entnommen aus dem Gartenratgeber 05/23

Um gleich mit einem popülären Irrtum aufzuräumen:
Nichts am Löwenzahn ist giftig!
Auch die weiße Milch nicht. Vermutlich haben kluge Mütter dieses Gerücht in die Welt gesetzt, denn der Milchsaft des Löwenzahn verursacht böse braune Flecken, die sich aus Textilien kaum entfernen lassen. Kinderkleider wurden früher mehrmals weitervererbt. Da ist es naheliegend, dass hier aus nachvollziehbaren Gründen mit einer drastischen Aussage Einhalt geboten wurde…

Wenn die wilden Löwenzähne blühen, wecken sie nicht nur in uns Menschen Frühlingsgefühle – sie bilden die erste üppige Bienenweide. „Dandelion-Vine“ d.h. Löwenzahnwein, stellt in England den kulinarischen Frühlingshöhepunkt dar. Nach alter Tradition sollten die Blüten dafür am Georgstag (23. April) gepflückt werden – praktischerweise sollte man da aber etwas tolerant sein. Löwenzahnblüten schmecken wie sie aussehen nach blumig-süß duftender und sonnig-strahlender Frühlingswiese. Man verwendet für den Wein nur die Blütenblätter ohne das grüne bitterlich schmeckende Körbchen.

Als Heilpflanze sind Löwenzahnblätter der Inbegriff der Frühjahrskur: Als Tee aktivieren sie Verdauung und Stoffwechsel. Für einen noch stärkeren Effekt kombiniert man Löwenzahnblätter und -wurzeln. Löwenzahnblätter kann man das ganze Jahr ernten. Am besten schmeckt allerdings der erste Austrieb („First Flush“) vor der Blüte. Man isst sie meist im Salat. Wem sie zu bitter schmecken, der kann die Blätter eine Stunde in Wasser einlegen. Ich entferne die Mittelrippe, so dass sie sich besser aufgabeln lassen. Ein altes Rezept aus dem Burgenland gibt die frisch gestochenen Löwenzahnblätter in den Kartoffelsalat. Dazu streicht man die Salatschüssel mit Kürbiskernöl aus, schnippelt die gekochten Kartoffeln hinein, dazu ein bis zwei Hände voll Löwenzahnblätter-Streifen. Mit heißer Brühe aufgießen. Trick: die Löwenzahnblätter aufrollen und so in gleichmäßig feine Streifen schneiden.

Löwenzahn-Wein
Schmeckt am besten, wenn er aus frisch gezupften Blütenblättern hergestellt wird. Lässt man ihn zu lange stehen, entsteht Essig.
Zutaten:

5l Löwenzahn-Blüten
4,5l Wasser
4 Zitronen
1,5kg Zucker
Weinhefe
500g Rosinen (eingeweicht in Weißwein) und zerdrückt

Zubereitung:
Löwenzahn-Blüten ernten. Vor der Ernte darf es 24 Stunden nicht geregnet haben, sonst ist das Aroma weg. Die Blütenblätter abzupfen und kochendes Wasser darüber gießen. 3 Tage abgedeckt ruhen lassen, dabei 2x täglich umrühren. Zitrone schälen (Sparschäler). In einem großen Topf den Löwenzahn-Ansatz mit der Zitronenschale aufkochen, dann den Zucker einrühren. Wenn er aufgelöst ist, alles 10 Minuten simmernd kochen lassen. Danach vom Herd nehmen. Den Zitronensaft und die angequetschten Rosinen dazugeben. Abkühlen lassen, dann die Weinhefe einrühren. Alles in einen frisch gereinigten Gärballon füllen. Je nach Raumtemperatur ca. 2-8 Wochen gären lassen. Dann durch ein (mit Seihtuch ausgelegtes) Sieb abgießen. In Flaschen abfüllen.

Lavendel

Beitrag von Sabine Rainer aus Breitendiel. Sie besitzt einen zertifizierten Naturgarten und darin wächst, unter anderem, viel Lavendel, den sie besonders liebt.

 

In Südfrankreich hat man einen ständigen wohlriechenden Begleiter: den Lavendel.

Man findet ihn auf Wochenmärkten und Geschäften in Seifen, Marmeladen, Parfums, Honig, abgepackt als Kräutermischung und natürlich als Urlaubsmitbringsel in gebundener Form.

Er schmückt Keramik aus Vallauris und Glas aus Biot.

In jedem Vorgarten ist er zu finden. Lavendeleis ist mein Favorit, wenn ich in Frankreich bin.

Rieche ich irgendwo Lavendel, bin ich in Gedanken sofort in Südfrankreich.

In unserem Naturgarten in Miltenberg haben wir viel Lavendel. Er duftet herrlich und ist ein Bienen- und Hummelmagnet. Den ganzen Sommer hindurch summt und brummt es.

Ab und an sind Grillen zu hören, dann riecht es nicht nur, sondern klingt auch nach Frankreich.

Ich dachte mir, bei dieser Fülle an Lavendel im Garten, warum nicht einmal nach entsprechenden Rezepten schauen? Es sollte sicher welche geben.

Da ich gerne backe haben sich nachfolgende Rezepte angeboten (schmeckt sogar meinem Mann!):

 

Heidesand mit Lavendel

Zutaten: 250 g Butter, 1 Prise Salz, 200 g Zucker (ich reduziere immer auf die Hälfte), 1 P. Vanillezucker, 375 g Mehl, 12 TL Lavendelblüten, getrocknet

Zubereitung: Butter, Salz, Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Mehl unterkneten, Lavendelblüten hinzugeben.

Teig zu Rollen formen (3 bis 4 cm Durchmesser, ca. 3 Rollen)

In Frischhaltefolie wickeln und über Nacht in den Kühlschrank legen.

Am anderen Tag die Rollen in abgeriebener Zitronenschale vermischt mit Zucker wälzen. Danach in 0,5cm dicke Scheiben schneiden.

Die Scheiben mit etwas Abstand auf das Blech legen und im vorgeheizten Backofen bei ca. 180 Grad 10 bis 12 Minuten backen.

Kann man in einer Blechdose gut eine Weile aufbewahren.

 

Übrigens, wer keinen Lavendel mag, kann diesen durch kleingeschnittenen Rosmarin ersetzen, war letztes Jahr Weihnachten ein großer Erfolg bei meinen Kollegen.

 

Da die Plätzchen gut ankamen, habe ich mich danach an einen Kuchen „gewagt“:

 

Zitronenkuchen mit Lavendel

Zutaten: 200 g Butter, 200 g Zucker (mir persönlich reicht die Hälfte),

2 Eier, 1,5 EL Zitronenschale (ich nehme immer mehr)

1 TL Lavendel, getrocknet (da nehme ich auch mehr), 300g Mehl,

1 TL Backpulver, 200 ml Milch

Zitronensaft und Puderzucker für Zuckerguss

Lavendel als Deko

Zubereitung: Zucker mit Eiern schaumig schlagen. Butter, Zitronenschale, Lavendel dazugeben, verrühren. Mehl, Backpulver, Milch hinzugeben und unterrühren.

Teig in gefettete/geölte Kastenform geben (ich nehme immer eine Gugelhupfform, sieht netter aus). Bei 170 Grad eine Stunde backen.

 

Abkühlen lassen, aus der Form nehmen und Zuckerguss auftragen.

Oder einfach nur mit Puderzucker bestäuben.

Bratapfelmarmelade

750g Äpfel (geschält und in kleine Stücke)
50g geh. Mandeln (fettfrei in der Pfanne)
500g Gelierzucker 2:1
Saft 1/2 Zitrone
4 Zimtstangen halbiert
250ml Apfelsaft ohne Zucker
1/2 TL frisch geriebenen Ingwer

Zubereitung:
Die geschälten Äpfel mit dem Zitronensaft
beträufeln und zusammen mit den restlichen Zutaten in einen großen Topf geben und        3 Minuten sprudelnd kochen lassen. Mit den Zimtstangen in heiß ausgespülte Gläser füllen und verschließen, fünf Minuten auf den Kopf stellen, umdrehen und erkalten lassen.

Schmeckt köstlich auf Brot aber noch vieeel besser zu Kuchen und Eis. LECKER!

Rezepte – nicht nur für Suppenkasper

 

Scharfe Apfelsuppe

Zutaten:

2 Äpfel, 1 rote Paprikaschote, 1 kleine Knoblauchzehe,

¼ Salatgurke, ½ EL Butter, 375 ml Gemüsebrühe, 1 Prise Salz, Pfeffer aus der Mühle, ¼ TL Paprikapulver (scharf), 1 Prise Zucker, 1 Spritzer Obstessig, 50 ml Schlagsahne

Zubereitung:

Äpfel schälen und vom Kerngehäuse befreien. Aus der Salatgurke ebenfalls die Kerne entfernen und beides kleinschneiden. Paprikaschoten und Knoblauch putzen und kleinschneiden. Von der Paprika einige Streifen für die Dekoration zurücklassen.

Knoblauch mit den Äpfeln und dem Gemüse in Butter andünsten. Das scharfe Paprikapulver dazugeben, mit etwas Gemüsebrühe aufgießen und weich dünsten. Nach und nach die restliche Brühe aufgießen. Pürieren und mit den restlichen Gewürzen abschmecken. Sahne hinzufügen und nochmals aufkochen.

Die Suppe mit in Butter gedünsteten Paprikastreifen und Petersilie garnieren und servieren. Dazu passt Weißbrot.

 

Brotsuppe

Zutaten:

100 g altbackenes Brot, 60 g Butter, 1 Zwiebel, Suppengemüse (Karotte, Sellerie, Lauch) 2 EL Mehl, 1 ½ l Brühe, 100 ml Sahne oder Milch, Salz und Pfeffer, Muskatnuss

Zubereitung:

In einem großen Topf die fein geschnittenen Brotreste in etwas zerlassener Butter anschwitzen. Die in Würfel geschnittene Zwiebel und das Suppengemüse dazugeben und kurz anrösten. Mit Mehl bestäuben, durchrühren und mit der abgekühlten Brühe aufgießen. Bei schwacher Hitze 20-30 Minuten köcheln lassen. Anschließend pürieren (ich mag sie gerne unpüriert!) und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Zum Schluss noch einen Schuss Sahne oder Milch dazugeben und servieren.

 

Kürbissuppe mit Knusperreis

Zutaten:

180 g Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 30 g Ingwer, 1 Chilischote,

1 kg Hokkaidokürbis, 2 EL Bratöl, 1 TL Tomatenmark,

1 l Gemüsebrühe, 1 EL Koriandersamen, 1 EL Schwarzkümmelsamen, 2 EL Basmatireis, 1 EL Olivenöl, 1 kleine Zitrone, Salz, Pfeffer, Kräuter

Zubereitung:

Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer schälen und klein schneiden. Chili längs halbieren, Kerne entfernen und klein schneiden, Kürbis vierteln (Kerne entfernen) und in Würfel schneiden. Öl erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch und Chili darin 5 Minuten goldbraun braten. Tomatenmark und Kürbis hinzufügen, 2 Minuten braten. Mit der Brühe ablöschen und 20 Minuten köcheln lassen. Koriander und Schwarzkümmel in einer Pfanne ohne Öl anrösten bis es duftet. Reis gut abspülen und abtropfen lassen. Olivenöl erhitzen, Reis darin unter Rühren 3 Minuten goldbraun rösten. Zitrone heiß waschen und 2 Streifen Schale abziehen und in feine Streifen schneiden. Kürbissuppe fein pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit gerösteten Samen, Reis, Zitronenstreifen und Kräutern garniert servieren.

 

Brotchips

Zutaten:

Weizen- oder Roggenmischbrot, Oliven- oder Knoblauchöl

Zubereitung:

Das Brot in ca. 2 bis 3 mm dünne Scheiben schneiden. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Brotscheiben flach darauf legen. Sie dürfen nicht übereinander liegen. Mit Öl beträufeln und bei ca. 140 Grad (Ober-, Unterhitze) ca. 10 Minuten rösten. Die Backzeit kann je nach Brotsorte und Backofen etwas variieren. Das Brot nicht zu dunkel rösten, sonst bekommt es einen bitteren Geschmack.

Die Brotchips kann man pur, zu Suppen, oder mit einem Joghurt-Kräuter-Dip genießen

 

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